Nach zehn Jahren Frauenfußball in der Kreisliga geht beim FC Saale-Ith vorerst eine Ära zu Ende. Was einst als ambitioniertes Projekt beim WTW Wallensen begann, fand nach der Fusion mit dem MTV Lauenstein und dem darauffolgenden Übergang zum FC Saale-Ith nun schließlich ein vorläufiges Ende. Aufgrund zunehmender Personalprobleme und der immer geringer werdenden Zahl an Frauenmannschaften in der Region, sah sich der Verein gezwungen, für die kommende Saison eine schmerzhafte Entscheidung zu treffen: Die Frauenmannschaft wird nicht mehr gemeldet.
Vor zehn Jahren nahm die Geschichte des Frauenfußballs beim WTW Wallensen ihren Anfang. Mit einem engagierten Team und viel Leidenschaft für den Sport gelang es der Mannschaft, schnell in der Region bekannt zu werden. Doch als der WTW Wallensen und der MTV Lauenstein fusionierten, entstand beim FC Saale-Ith eine neue Frauenmannschaft – und die Erfolgsgeschichte setzte sich fort. Doch der demografische Wandel und die nachlassende Spielerinnenzahl machten sich zunehmend bemerkbar.
„Die Personalprobleme wurden immer größer. In den letzten Jahren haben wir es immer wieder geschafft, mit viel Engagement und Zusammenhalt eine Mannschaft aufzustellen, aber die Situation wurde immer schwieriger“, erklärt Trainer Sascha Brüggemann im Gespräch. Immer weniger Spielerinnen standen zur Verfügung und die Regionalentwicklung in Bezug auf Frauenmannschaften führte dazu, dass auch der FC Saale-Ith die notwendige Zahl an Spielerinnen nicht mehr erreichen konnte, um eine vollständige Mannschaft für die kommende Saison zu melden.
Die verbliebenen sieben Spielerinnen haben sich nun entschieden, in der Saisonvorbereitung beim SV Eime „reinzuschnuppern“. Ob sie dort langfristig als Gastspielerinnen weiterspielen werden, ist noch unklar, doch es scheint, als würden einige von ihnen den Frauenfußball in der Region weiterhin aktiv verfolgen. Trotz der unsicheren Zukunft und dem traurigen Abschied von ihrer eigenen Mannschaft bleibt die Tür für eine mögliche Wiedergründung des Teams in der Zukunft offen. „Sofern sich irgendwann die Möglichkeit zur Wiedergründung ergibt, sind wir aufgeschlossen“, so Brüggemann.
Das Ende der Mannschaft war für alle Beteiligten ein emotionaler Moment. „Im letzten Spiel flossen dann auch einige Tränen“, berichtet Brüggemann. Es war der Abschied von einer Mannschaft, die über Jahre hinweg nicht nur sportliche Erfolge feierte, sondern auch unzählige Erinnerungen schuf, die die Spielerinnen ein Leben lang begleiten werden. In den letzten Jahren hat das Team einige bemerkenswerte Erfolge erzielt, die trotz der zunehmenden Schwierigkeiten nicht in Vergessenheit geraten werden. Die Frauen des FC Saale-Ith schieden zweimal nur knapp im Halbfinale des Pokals aus und gewannen insgesamt zehn Hallenturniere. Besonders beeindruckend: In den zehn Jahren erzielte die Mannschaft insgesamt 1443 Tore und kassierte nur 767 – ein Beleg für den Erfolg des Teams.
„Fußball hat uns nicht nur als Spielerinnen geprägt, sondern uns auch Freundschaften geschenkt und unzählige Erinnerungen hinterlassen, auf die man immer stolz zurückblicken kann“, sagt Sascha Brüggemann. Für die Spielerinnen des FC Saale-Ith war der Frauenfußball weit mehr als nur ein Sport – es war eine Gemeinschaft, die über Jahre hinweg gewachsen ist und in der sich jeder einzelne Spieler und jede einzelne Spielerin einbringen konnte. Spartenleiter Dominik Heintz vom FC Saale-Ith hofft, dass die Spielerinnen dem Verein aber erhalten bleiben und es zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht nochmal ein Revival gibt oder die Spielerinnen in anderer Funktion erhalten bleiben.